Unerhört! 3000(0) Jahre Neue Musik.
Lecture Performance von Bruno Liberda
Foto: Victoria Schaffer
Die sogenannte Neue Musik tritt als Ästhetik des Widerstandes, der Irritation, der Reflexion in
Erscheinung. Warum aber gestaltet sich die Vermittelbarkeit dieses Erfahrungsraumes im Vergleich
zur bildenden Kunst, in der abstrakte und kontextabhängige Arbeiten längst selbstverständlich
geworden sind, nach wie vor so schwierig? Schönbergs Prognose, dass seine Werke in 50 Jahren auf
der Straße gepfiffen werden würden, sind bis heute Illusion.
Über das Ohr sind wir der Außenwelt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Ob uns Heavy Metal als
Säbelzahntiger der Gegenwart in Angst und Schrecken versetzt und Celine Dion auf die Tränendrüse
drückt, hängt von soziokulturellen Filter-Setzungen ab. John Cages 4’33’’ gilt als Alarmsignal für alle,
die sich aus der Bewusst- und Wehrlosigkeit gegenüber den Manipulationsversuchen von
Kaufhausmusik und Sounddesign-Agenturen emanzipieren wollen. Das Ohr entwickelt sich mit der
Zeit vom bloßen Alarmorgan über den Umweg der Verführung hin zum Erkenntnisorgan, das
erschütternde Perspektiven in die Innen- und Außenwelt eröffnet.
Liberda ist Komponist, Vermittler und genuiner Performer. Er hüpft höher als Bernstein. Seine
Lecture Performance ist eine Tour de Force durch die Geschichte der Tonsysteme,
Instrumentenentwicklung und Notationen hin zu einer neuen Aufmerksamkeit des Hörens.
Text und Performance: Bruno Liberda
Idee, Entwicklung und szenische Einrichtung: Fanny Brunner
Dramaturgische Mitarbeit: Hans-Jürgen Hauptmann
Grafik: Klemens Wihlidal
Dauer: ca. 80 Minuten
Premiere 12. März, 20:00 Uhr // Ateliertheater, Burggasse 72, 1070 Wien // Karten 12 Euro //
Abendkasse ab 19:00 Uhr // Reservierungen unter 0681 819 630 62 oder office@ateliertheater.eu
Eine Koproduktion von dreizehnterjanuar Wien und Wiener Klangwerkstatt.
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