für die Ausstellung "un&sichtbar" - wien modern 2002, entstand die Serie der UBV's
(Unbekannte besondere Vorkommnisse)
aus dem Katalog:
vom Schauen zum Klingen
AUF/BRUCH; "Man hört nicht auf die tausend Geräusche der Natur um sich herum, man lauscht zuwenig auf die so vielfältige Musik, die uns die Natur überreich anbietet.“ Claude Debussy hebt somit (1909) auch alle anderen musikalischen Parameter in den Rang der in den letzten 300 Jahren fast alleine vorrangigen Tonhöhe. Dieses Verschieben von Prioritäten bedeutet nicht nur neue Provokationen der Schrift. Das tonhöhen-orientierte Denken und die damit verbundenen Instrumente und Formen verlieren wieder an Bedeutung; alles gerät ins Rutschen: Von der Konzeption (die abermalige Wandlung des Begriffes ‚Orchester‘) bis zur Aufführungspraxis (nehmen Sie doch das hier angebotene „Musiktheater“ in Ihre eigene Sphäre mit).
Blickend Hören; Standfoto eines Klangfilms, durch aktive An-Schauung wieder in Bewegung gesetzt, sich – zigzagando! – zu einer Reihe von Lese- und Hörarten entfaltend. Sei es, dass der Klang den willkürlich über das Bild schweifenden Blick zügelt, sei es, dass geordnetes Schauen Unklarheiten im Klang strukturiert oder immer neue Mischungen aus beidem ein „Sound-Image“ im Kopf entstehen lassen. Das TonBild als Vermittler zur klingenden Tatsächlichkeit. Zauberhafte Instrumente (vom herabfallenden Laub bis zum herabfallenden Bösendorfer …) werden durch Energiekörperchen – die mehrdimensional tänzelnd, mit- und gegeneinanderschwimmend neue Tonkontexte herstellen – zum Schwingen angeregt.
Durch wiederholtes „Lesen“ (= Innehalten) wird Zeit aus allen Dimensionen akkumuliert (nicht verloren – was immer das heißt): viele Episoden werden zum Sternhaufen der Jetzt-Pluralität. Natur wird überblendet von Fiktion, die den Status von Wirklichkeit annimmt: Virtualität erhebt in der Musik immer Anspruch auf Realität.
Unfinished im Zirkel der Töne
Musik ist die Verkörperlichung der in den Klängen selbst gelegenen Intelligenz (Hoëné Wronsky, Mitte 19. Jhdt.): Anstoß zum alchemistischen Prozess einer Ideen-Metamorphose, die die Komplexheit von Klang aus einem materiellen Gestus (einem Zeichen – einer Bewegung) in ephemere Schwingungen verwandelt.
Träumendes Denken vs. Klingen; „AUF-ZEICHNUNG“ als „VOR-BILD“ der Interpretation und als ihr Nebelhorn bei den daraus resultierenden Interferenzen in Raum und Zeit. Die digitalen Apparate des 3. Milleniums erlauben den KomponistInnen zu umfassenden Interpreten zu werden und so den Kreis selbst zu schliessen. Kombiniert mit der in Jahrhunderten gewonnenen Virtuosität an mechanischen Instrumenten bieten sie den im von Debussy aufgerissenen Universum Reisenden das benötigte Werkzeug an und bescheren uns frei gestaltbare Mittel, neue Objekte unseres Ausdruckswillens zu schaffen!
Träumendes Denken vs. Klingen; „AUF-ZEICHNUNG“ als „VOR-BILD“ der Interpretation und als ihr Nebelhorn bei den daraus resultierenden Interferenzen in Raum und Zeit. Die digitalen Apparate des 3. Milleniums erlauben den KomponistInnen zu umfassenden Interpreten zu werden und so den Kreis selbst zu schliessen. Kombiniert mit der in Jahrhunderten gewonnenen Virtuosität an mechanischen Instrumenten bieten sie den im von Debussy aufgerissenen Universum Reisenden das benötigte Werkzeug an und bescheren uns frei gestaltbare Mittel, neue Objekte unseres Ausdruckswillens zu schaffen!
Wie immer auf der Suche … im FORT/SCHRITT (The Unknown); Ihr.