23. Februar 2012

Buddha cannot sit quietly anymore (1)

für Stimme, Obi-Gong und live electronics

Uraufführung am 4. März im Elektro Gönner ab 21h, Mariahilferstrasse 101 / 1060 Wien.
Für mich eine Novität, da ich in diesem Stück zum ersten Mal eine genaue Auswahl meiner analogen Elektro-Module mit der digitalen Domaine vermenge und die Kommunikation zwischen diesen beiden Welten noch durch Stimme und Obi-Gong angereichert werden wird.

Warum?

Resonanzphänomene, Selbstoszillation, übersteuerte Filter, die uns je nachdem in Abgründe oder in den Siebten Klanghimmel schleudern, sind im digitalen Bereich schwer bis gar nicht herstellbar. Andrerseits hält der Computer das Cockpit zur (intuitiven) Kontrolle für so einen Überschallflug bereit. Also ein ideales Match: Es gibt keine Klang erzeugenden Quellen im analogen Bereich, sondern nur eine raunende Spekulation, was passiert, wenn gewisse Feedbackschleifen über verschlungene Wege kurzgeschlossen und von genau gezirkelten Steuerspannungen aus dem Computer domptiert werden sollen.


Aus der in den letzten Tagen rapide gealterten Schaltskizze geht hervor, dass sich das meiste um ein Resonanzfilter dreht, dessen Eingang von einem AnalogDelay gefüttert wird, selbiges aber erst einmal Material zum delayen benötigt und daher vom Eingang des eben vorhin erwähnten Resonanzfilters  gespeist wird. Damit der Reigen sich nicht so einfach kurzschließt, wird ins Feedback des Delays noch das selbsteigene Signal gesteckt, nachdem es zwischendurch in einem anderen Modul durch Schärfung seiner Kanten, Verlust von ein paar Bits und schwankende Samplingraten einiges mitgemacht hat. Das wiederum hat interessante Auswirkungen auf den Eingang des Resonanzfilters und so setzt sich ein Reigen in Gang, dessen Tanz zu immer neuen Schwingungen führt, dessen Farbbänder mehr oder weniger meinen Zügeln gehorchen.

Buddha sitzt auf einem Pulverfass …

Ausschnitt aus der Partitur




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